Eine umweltfreundliche Innovation der PX Group
Die PX Group freut sich, die Realisierung eines innovativen Projekts in Partnerschaft mit dem deutschen Biotech-Unternehmen BRAIN Biotech bekannt zu geben. Es handelt sich dabei um eine Technologie, bei der lebende Mikroorganismen Gold aus verschiedenen Elektronikabfällen wie Mainboards, Computerchips oder Herzschrittmachern zurückgewinnen.
Alles begann 2020, als unsere Leiterin der Abteilung für Chemieinnovation, Alexandra Levesque, eine Machbarkeitsstudie zur Goldgewinnung aus solchen Abfällen startete. Nach vier Jahren Forschung, dem Aufbau eines internationalen Netzwerks und der Gründung einer Partnerschaft mit Brain Biotech kann die PX Group Ihnen nun stolz ihr Pilotlabor in einem Container namens Biogold TM vorstellen. Dieser Container beherbergt zwei Bioreaktoren, Filter, Pipetten, Kunststoffbehälter, Leitungen und vor allem widerstandsfähige, effiziente Bakterien, die sich in Umgebungen mit hohem Metallgehalt wohlfühlen.
Dies ist ein erster Schritt für das Projekt, das wir 2024 der Öffentlichkeit vorstellen und dessen Ziel die Industrialisierung eines biologischen und nachhaltigen Recyclings von Elektronikschrott ist. Dabei treffen Biologie und Metallurgie aufeinander – zwei gegensätzliche Welten, jedoch mit einem gemeinsamen Nenner. Mit unserer BioGold TM-Technologie ist es uns gelungen, einen „Baustein“ zu einem System beizutragen, das auch als „Urban Mining Initiative“ bezeichnet wird und darauf abzielt, nicht nur Gold, sondern auch alle anderen Bestandteile von Elektronikschrott zurückzugewinnen, von Kunststoffen bis hin zu Edelmetallen und Nichtedelmetallen.
Wie funktioniert die Gewinnung im Biogold TM-Container? Elektro- und Elektronik-Altgeräte (EAG), die recycelte Metalle enthalten, werden von Partnerunternehmen zu Pulver zermahlen und dann in einen Bioreaktor eingesetzt, der 750 Liter Wasser bei 30 Grad Celsius, Chemikalien, Glukose und Sauerstoff aufnehmen kann – das ideale Umfeld für die Bakterien von BRAIN Biotech. Diese setzen eine biogene Substanz frei, die das Gold in einer annähernd pH-neutralen Umgebung auflösen kann. An den Bioreaktor angeschlossene Filter trennen dann die festen Bestandteile, insbesondere Kunststoffe, von den gelblichen Flüssigkeiten, die das Edelmetall enthalten. Diese werden in Behälter mit einem Harz gefüllt, das Gold bindet. Zum Schluss wird das gewonnene Material affiniert. Die Rückstände, hauptsächlich Wasser und Salze, entsprechen den Abwasservorschriften und können in bestehende Anlagen eingeleitet werden, was ein weiterer wichtiger ökologischer Aspekt bei der Entwicklung dieses Projekts ist.
Die Herstellung eines ersten 14 Gramm schweren Goldstückchens aus Elektronikabfällen gelang Anfang 2024. Der Container steht nun in La Chaux-de-Fonds und ein zweites Goldstückchen wurde im Juli dieses Jahres am PX Précinox Standort hergestellt.
In einer industriell betriebenen Mine wird aus einer Tonne Erz durchschnittlich ein Gramm Gold gewonnen. Dieser Wert steigt bei handwerklichem Bergbau auf fünfundzwanzig Gramm Gold. Aus einer Tonne Elektronikschrott können zwischen 100 und 400 Gramm Gold gewonnen werden. 2022 fielen weltweit 62 Millionen Tonnen Elektro- und Elektronik-Altgeräte an, eine Zahl, die laut dem Monitoring-Programm The Global E-Waste Monitor 2024 – E-Waste Monitor (ewastemonitor.info) jährlich um 5 % steigt. Mit anderen Worten: Es handelt sich um die am schnellsten wachsende Abfallkategorie.
Innovation ist ein fester Bestandteil der DNA der PX Group. Mit der Gründung unseres Labels PX Impact® haben wir Pionierarbeit geleistet und uns gleichermaßen zum Ziel gesetzt, in unserer Branche eine Vorreiterrolle beim Urban Mining einzunehmen.
Als Ergänzung zu unserem Newsletter über unser Projekt BioGold TM bieten wir Ihnen ebenso die Möglichkeit, eine Reportage in der Zeitung Le Temps vom 15. September 2024 zu lesen.